MAHLE Aftermarket wird für die Batteriediagnose von E-Fahrzeugen zusätzlich zum bestehenden OBD-Port künftig auch den Ladestecker nutzen. Dafür arbeitet die Service- und Ersatzteilsparte des Stuttgarter Automobilzulieferers mit volytica diagnostics, einem Softwarenentwickler aus Dresden, zusammen. Dieser wertet die gemessenen Daten in der Cloud aus und stellt wertvolle Informationen über den Zustand der Fahrzeugbatterie bereit. Beispielsweise kann so ein etwaiger Reparaturbedarf prognostiziert werden. Bereits seit Anfang 2022 wird die neue Diagnoselösung bei Pkw, gemeinsam mit dem TÜV NORD Mobilität und einem namhaften europäischen Flottenbetreiber, in der Praxis erprobt. Bei MAHLE wird sie voraussichtlich Ende 2022 erhältlich sein. Im nächsten Schritt wollen beide Partner die Batteriediagnose auch für batterieelektrische Lkw und Busse anbieten.
„Im Bereich Werkstattausrüstung haben wir unser Innovationstempo massiv beschleunigt. Nun machen wir die Batterie vollends zur berechenbaren Größe und schaffen so Zukunftssicherheit für die freien Werkstätten im Mobilitätswandel“, sagte Olaf Henning, Mitglied der MAHLE Konzernleitung und Leiter des Geschäftsbereichs Aftermarket.
„Prüfgesellschaften, Besitzer, Flottenbetreiber und Werkstattnetze sind bis heute einer massiven Intransparenz in Sachen Batteriequalität und somit Fahrzeugwert ausgesetzt. Bislang war es kaum möglich, zuverlässig Batteriedaten auszuwerten und Besitzern von E-Fahrzeugen den Status Quo ihrer Batterien zu vermitteln. Das lähmt den weiteren Markthochlauf der E-Mobilität sowie die Dekarbonisierung des Verkehrssektors. Gleichzeitig darf so ein Test nicht lange dauern und muss erschwinglich sein. Genau hier setzen wir mit unserer Technologie an“, sagte Claudius Jehle, CEO von volytica.
Für die Diagnose kommt eine spezielle Kombination aus Lade- und Diagnosegerät zum Einsatz. Innerhalb von zehn Minuten ermöglicht MAHLE damit über die Ladebuchse des Fahrzeugs eine erste Diagnose des Gesundheitszustandes der Fahrzeugbatterie. Diese Messung erfolgt unabhängig davon, welche Daten der Fahrzeughersteller übder den OBD-Diagnoseport bereitstellt und ist damit besonders neutral und unabhängig.
Danach werden die Batteriedaten in der volytica-Cloud umfassend ausgewertet, interpretiert und das Ergebnis dem Benutzer bereitgestellt. Mit der Neuentwicklung öffnet MAHLE den freien Werkstätten so neue, zukunftssichere Geschäftsfelder jenseits des Verbrennungsmotors. Mit dem MAHLE TechPRO ermöglicht MAHLE seinen Kunden bereits heute als erster Anbieter die Basisdiagnose von Batterien über den OBD-Port.
Mithilfe von Batterie-Diagnostik können jährlich bis zu zwei Millionen Tonnen Batterien mit einem Wert von mehr als 50 Milliarden Euro vor einer vorzeitigen Aussonderung bewahrt und so beispielsweise einem zweiten Leben zugeführt werden. Durch so genannte Second-Life-Anwendungen kann ein Batterieleben um durchschnittlich fünf Jahre verlängert werden. Ein wichtiger Aspekt, bekennt sich der Konzern doch klar zum Pariser Klimaabkommen und ist bestrebt, seinen CO2-Fußabdruck signifikant zu senken und durch seine Produkte zu einer umweltverträglichen Mobilität beizutragen.
Ansprechpartner in der MAHLE Kommunikation:
Ruben Danisch
Leiter Kommunikation Unternehmen/Wirtschaft & Produkt
Telefon: +49 711 501-12199
E-Mail: ruben.danisch@mahle.com
Christopher Rimmele
Sprecher Produkt, Technologien und Aftermarket
Telefon: +49 711 501-12374
E-Mail: christopher.rimmele@mahle.com
Über MAHLE
MAHLE ist ein international führender Entwicklungspartner und Zulieferer der Automobilindustrie. Der Technologiekonzern ist heute in den Bereichen Antriebstechnologie und Thermomanagement mit einem klaren Fokus auf die Zukunftsthemen der Mobilität breit aufgestellt. MAHLE arbeitet sowohl am intelligenten Verbrennungsmotor zur Verwendung von Wasserstoff und anderer nicht-fossiler Kraftstoffe sowie an Technologien, die der Brennstoffzelle und Elektromobilität zu einer breiten Akzeptanz in den Märkten verhelfen. Das Produktportfolio des 1920 gegründeten Unternehmens deckt alle wichtigen Bereiche entlang des Antriebsstrangs und der Klimatechnik ab. Jedes zweite Fahrzeug weltweit ist heute mit MAHLE Komponenten ausgestattet. #weshapefuturemobility
MAHLE hat im Jahr 2021 einen Umsatz von rund 11 Milliarden Euro erwirtschaftet und ist mit über 71.000 Beschäftigten an 160 Produktionsstandorten und 12 großen Forschungs- und Entwicklungszentren in mehr als 30 Ländern vertreten. (Stand 31.12.2021)
Über MAHLE Aftermarket
MAHLE Aftermarket, der auf Ersatzteile spezialisierte Geschäftsbereich, nutzt das Know-how aus der Serienfertigung der Erstausrüstung für sein Produktprogramm und beliefert Partner in Handel, Werkstatt und Motorinstandsetzung. Die von der Sparte MAHLE Service Solutions entwickelten Produkte für die Werkstattausrüstung sowie umfassende Services und individuelle Schulungsangebote ergänzen das Angebot. MAHLE Aftermarket ist weltweit an 25 Standorten und weiteren Vertriebsbüros mit rund 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vertreten. Der Geschäftsbereich verzeichnete 2020 weltweit ein Umsatzvolumen von rund 898 Millionen Euro.